Tarifvertrag 2019 baden württemberg

Bis 2015 enthielten 944 Vereinbarungen eine Klausel über häusliche Gewalt, die 804.649 Beschäftigte, vorwiegend im privaten Sektor, in einer breiten Palette von Branchen wie Einzelhandel, öffentlicher Verkehr, Banken, Bildung, verarbeitendes Gewerbe, Fluggesellschaft und Seeverkehr und einigen der größten Arbeitgeber des Landes abdeckte. In der Pilotvereinbarung in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg wurde in vier Hauptbereichen eine Einigung erzielt. Baden-Württemberg hält den bundesweiten Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde (August 2017). Jeder Arbeitnehmer im gesetzlichen Alter hat Anspruch auf den Mindestlohn. Je nach Tarif kann es branchenspezifische Abweichungen geben. In einigen Branchen in Deutschland verhandeln die Gewerkschaften in einem sogenannten Tarifvertrag über Löhne und Arbeitsbedingungen. Vor allem große Unternehmen in diesen Branchen sind diesen Vereinbarungen verpflichtet. Ausnahmen für den Mindestlohn bestehen ferner für die obligatorische Berufserfahrung (die z. B. in einigen akademischen Studien enthalten ist), für Arbeitserfahrung, die weniger als 3 Monate dauert, und für Lehrlinge. Die neue Vereinbarung tritt am 1. November 2012 in Kraft und läuft bis 2017.

Es soll auch als Pilotvereinbarung für andere Sektoren dienen. So haben die VGZ und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) im Juni 2012 eine ähnliche Vereinbarung für Leiharbeitnehmer in Chemieunternehmen geschlossen. Die Chemische Vereinbarung hat die gleiche Laufzeit wie die in der Metallindustrie und Ergänzungen werden auch in fünf Schritten bezahlt werden. Die Skala reicht jedoch von 15 % bis 50 % für die Gehaltsstufen 1 und 2 und von 10 % bis 35 % für die Gehaltsstufen 3 bis 5. Bei der jüngsten Tarifrunde in der deutschen Metall- und Elektroindustrie standen vier Themen auf der Tagesordnung der Sozialpartner; Löhne, Leiharbeit, Lehrlinge und demografischer Wandel. Die neue Vereinbarung der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg, die als Pilotvereinbarung für andere Tarifrunden in Deutschland gelten soll, ist ein positives politisches Signal für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Es zeigt, dass wir die Krisenzeit beenden und dass die Arbeitnehmer für ihre Rechte für einen fairen Anteil an der Erholung eintreten. Die Vereinbarung zeigt auch, dass die “Flexibilität” am Arbeitsplatz nicht nur von den Arbeitgebern, sondern auch von den Arbeitnehmern festgelegt werden sollte.

Es gibt drei Hauptausleinen aus der Vereinbarung, die sich auf Löhne, Arbeitszeit und den so genannten Tariflohnzuschlag beziehen. Alle Arbeitnehmer erhalten einen Zuschlag von 27,5 Prozent eines Monatslohns, der im Juli 2019 erstmals zu zahlen ist, sowie eine Einmalzahlung von 400 Euro. Im Gegenzug können die Arbeitgeber einen höheren Anteil von Arbeitnehmern mit Verträgen mit längeren Arbeitszeiten (bis zu 40 Stunden pro Woche) einstellen, um die Arbeitszeitverkürzung auszugleichen. Nach abschluss des neuen Tarifvertrags in Baden-Württemberg bedankte sich IG-Metall-Vorsitzender Berthold Huber in einer Presseerklärung am 19. Mai bei allen Beschäftigten, die sich an bundesweiten Warnstreiks beteiligt hatten.